Unser Zuhause

 

Mein Leben mit Tieren begann vor meinem Schulanfang. Da bekam ich von meinen Eltern einen Drahthaar-Foxterrier. Dieser war ein sehr lebhaftes, wildes, verspieltes, aber auch verschmustes Wesen, welches deshalb Lumpi genannt wurde. Lumpi ließ sich von mir alles gefallen, er wurde in den Puppenwagen gepackt, angezogen natürlich mit Baby-Kleidung, er wurde vor den Schlitten gespannt, zerbiss auf dem Wochenmarkt, nachdem er einen Händler so erschreckt hatte, dass dieser eine Wagenladung voller Tomaten umkippte, sämtliche Tomaten in einem Wahnsinnstempo. Dies alles zur Freude meines Vaters, welcher zu dieser Zeit noch keine Haftpflichtversicherung hatte. Dies war auch 1958!

Lumpi begleitete mich durch meine Kindheit bis zum Abitur. Dann musste er leider eingeschläfert werden.

Mit etwa 14 Jahren retteten eine Freundin und ich vier Katzenwelpen, die sicher sonst einfach erschlagen worden wären. Eine davon blieb natürlich bei mir, wurde aber, da Freigänger, auch leider nicht so sehr alt.

Es folgte eine relativ tierlose Zeit, geprägt durch Studium, Arbeit, Familie. Als ich dies alles absolviert hatte, mein Sohn 16 Jahre alt war, bestand er dann auf einem Hund. Wir beschafften uns einen „Dokö“. Er sah meinem ersten Lumpi etwas ähnlich, war aber vom Temperament her nicht zu überbieten. Und hieß dann auch Lumpi. Er räumte Mülleimer leer, beherrschte den Tretmechanismus, schälte Säcke mit 5 Kg Zwiebeln, schredderte  die gleichen Mengen Kartoffeln, dies alles im Wohnzimmer, weil es zu unserer Küche keine Tür gab. Er räumte den Wäschekorb mit schmutziger Wäsche aus (Wie auch immer?), zerbiss einige Teile davon, von meinen nagelneuen roten Traumpumps, die ich am Tag des Kaufes zu Hause Probe lief, hatte ich am nächsten Tag nur noch einen Schuh!

Von meinem Teppichboden, welcher damals ein Vermögen kostete, und den er an den Ecken einfach umklappte, riss er mit Begeisterung den Schaumstoffrücken herunter. Gut, dachte ich,  geht auch ohne Schaumstoff. Doch dann, er wendete den Teppich wieder, und zog von hinten die Schlingen durchs Gewebe!!!

Es wurde Zeit, dass er erzogen werden musste - ihm wurde ein Radio hingestellt - das half komischerweise.

Seit damals war er nur noch lieb und wir „schenkten ihm, als er fünf Jahre alt war, eine kleine, bildhübsche Hauskatze „Twinky“. Er zog sie groß, betreute sie, während wir auf Arbeit waren. Als mein Sohn dann auszog, blieben beide bei mir und betreuten mich!

Lumpi musste im vergangenen Jahr mit stolzen 17 Lebensjahren eingeschläfert werden, er bekam am frühen Morgen einen Schlaganfall und war völlig gelähmt. Jetzt, fast genau ein Jahr später, folgte ihm Twinky. Sie hatte Krebs in der Lunge und am Kehlkopf- hoffnungslos! Wir haben sie auch einschläfern lassen ich hatte ihr ja versprochen, ihr zu helfen. Das war auch Hilfe. 

Vor dreieinhalb Jahren wollten wir unserer Hauskatze eine Gefährtin an die Seite geben und es sollte eine Rassekatze sein. Wir kauften uns ein Buch über die Eigenschaften der verschiedenen Rassen. Weil wir insgesamt zwei Hunde hatten, zwei Papageien und die ältere Hauskatze musste es eine wenig dominante Katze sein und wir entdeckten die Ragdoll. Sofort saß der „Blauaugenvirus“!

Wir suchten im Internet, fanden, kauften und waren von Stund an dieser Rasse verfallen. Wie es so geht, wollten wir einmal Babys von dieser Katze haben. Wir ließen unser Fussel, so hieß fortan dieses Zauberwesen, decken, bekamen vier süße Babys und mussten eines davon, weil es nur 54 Gramm wog, mit der Flasche aufziehen. Dies hat mein lieber Mann übernommen, im Stundenrhythmus, wofür ich ihm, wenn ich heute diese Maus, welche Krümel heißt, ansehe, immer noch unendlich dankbar bin.

Wir haben dann noch einen tollen Kater gekauft, welcher diese kleine Maus, die heute eine ganz normale, wunderschöne Katze ist, geschwängert hat. Und bald bekommen wir auch von ihr süße Babys!

Ab Mai wird dann noch eine dritte Farbe bei den Katzendamen unser Ragdoll- Quartett komplettieren.

Dann wird unser Hobby- Zwinger hoffentlich noch eine kleine Weile wunderschöne Babys hervorbringen, bevor sie dann alle mal sterilisiert werden sollen und mit uns, den halbwegs „viechverrückten“ Müllers ganz sehr alt werden sollen.

Unsere insgesamt drei Enkel sind auch ganz verrückt nach diesen sanften Katzen. Ein Baby kann da auch mal zugreifen, ohne dass es von so einer Katze verletzt würde. Natürlich sollte man die Katzen vor allzu heftigen Attacken von Kindern schützen. Das geht, wenn man es den Kindern erklärt, dass auch solche Tiere Schmerz empfinden.

 

Wer uns kennen lernen will und unsere Tiere, kann uns gern mailen. Wir helfen mit unserem Wissen subjektiv, aber auch ganz objektiv gern weiter.

 

 

Anita und Jürgen Müller  - PS. Dokö heißt Dorfköter ;-) 

aktualisiert:11.05.2011